Czene, Béla Madchen im grünen Kleid
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Wir kennen mehrere Schaffensperioden der Kunst von Béla Czene, der nicht nur ein langes Leben hatte, sondern auch in seinen letzten Lebensjahren aktiv war. Zu jeder Zeit interessierte er sich für unterschiedliche Themen, die er in verschiedenen Stilen verewigte. Czene wurde Maler unter der Schirmherrschaft von Gyula Rudnay und folgte zunächst der Richtung der römischen Schule, wobei er sich an den klassischen Traditionen der Renaissance orientierte und sich an der Kunst von Leonardo, Ghirlandaio und Greco orientierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg löste sich seine Bindung an die römische Schule und er ließ sich vom Alltagsleben inspirieren.
Obwohl die Hauptlinie seines künstlerischen Schaffens die Aktmalerei ist, bildet das „Mädchen im grünen Kleid“ eine Ausnahme. Czenes Modell sitzt im Profil mit gekreuzten Beinen auf einem hochlehnigen, blau gepolsterten Stuhl. Mit hochgezogenem Rock zeigt sie noch mehr von ihren langen Schenkeln. Das rothaarige junge Mädchen sitzt als Model mit steifer, gerader Taille, ihr Blick ist seitlich auf den im Hintergrund hängenden gemusterten Vorhang gerichtet.
Ihre erstarrte Unbeweglichkeit und ihr klassisches Gesicht strahlen eine Art Zeitlosigkeit aus. Um den Film des berühmten ungarischen Regisseurs Péter Gothár zu zitieren, ist es, als ob „die Zeit stehen bleibt“. Die Komposition der Dame von Czene, die mit der römischen Schule in Verbindung gebracht wird, ist eine moderne, etwas eigenwillige Verkörperung ewiger weiblicher Schönheit. Ihre klassische Pose steht in seltsamem Kontrast zu ihrer offenen Koketterie, die Czenes Gemälde modern macht.