Beschreibung

János Kass erlangte 1946 einen Masterabschluss in Keramik und studierte anschließend an der Hochschule für angewandte und bildende Kunst, wo er von Gyula Hincz, György Konecsni und Jenő Kádár unterrichtet wurde.
Er erlangte Popularität als einer der meistbeschäftigten Buchillustratoren. Er schuf feine Linienzeichnungen für zahlreiche Kinder- und Jugendbücher (János Arany: Toldi, Ferenc Móra: Der zitternde König, Mark Twain: Die Abenteuer des Huckleberry Finn, Die Abenteuer des Tom Sawyer).
Er arbeitete aber auch an vielen Briefmarkenentwürfen und Skulpturen. Mit seiner Terrakotta-Skulptur „Moses“ fing er das Gesicht der bekanntesten biblischen Figur ein. Der große Prophet des Judentums, des Christentums und des Islam wird in der Kunstgeschichte mit lockigen Locken und einem langen Lockenbart dargestellt. Bei der Komposition seiner Kleinskulpturen machte Kass keine Ausnahme. Die winzigen Grübchen und Gravuren sowohl auf der Haarkrone als auch auf der Gesichtsbehaarung spiegeln getreu das von Künstlern im Laufe der Zeit geschaffene Bild von Moses wider. Aber Kass' Arbeit folgt größtenteils der Frontalität der ägyptischen Skulptur mit mandelförmigen Augen und einer langen, geraden Nase. Es betont die Hauptmerkmale der Figur mit minimalen Werkzeugen und der Einfachheit primitiver Schnitzereien.

(Fábian Takats)

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