Beschreibung

Béla Kádár war zwanzig Jahre alt, als er zu Fuß durch Europa reiste. Seine Besuche außerhalb Ungarns ließen die Idee, Maler zu werden, reifen. 1899 schrieb er sich an der Schule für Industriedesign in Budapest ein, wo er drei Jahre lang an der Modellzeichnungsakademie unter der Leitung des Malers Ede Balló studierte.
Zu Beginn seiner Karriere war er noch auf der Suche nach seinem eigenen Weg. Sein Werk wurde von den Innengemälden von Béla Iványi-Grünwald und den Neos, József Rippl-Rónai, ihren kompositorischen Lösungen und der Farbgebung beeinflusst.
Seine Kunst veränderte sich in den 1910er Jahren, als er mit den Linien des Aktivismus in Berührung kam. Zu dieser Zeit schuf er seine Werke bereits im expressionistischen Stil. Mit seinen Gouachebildern aus den 1920er und 1930er Jahren erzielte er beachtliche Erfolge.
In diese Zeit fällt auch die „Stadtansicht mit zwei Figuren“, allerdings handelt es sich um ein konstruktivistisches Werk. Zwei marionettenartige Figuren „glätten“ sich in das Bild der Titelstadt. An einen Ort, der aus geschwungenen Linien, starren Wänden und in den Himmel blickenden Türmen besteht, was zu einem wichtigen Thema im Leben von Kádár wurde, der zu einem Avantgarde-Künstler wurde. Seine Wahl fiel nicht zufällig auf die Stadt. Thematisch markierte die Stadt den rasanten Aufschwung der modernen Kunst nach dem Ersten Weltkrieg.
In Kádárs Bild auf Papier baute er in Gouachetechnik die geometrischen Formen und Flächen in die Komposition ein und erzeugte so eine räumliche Wirkung, die durch den rhythmischen Wechsel zurückhaltender Farben zusammengehalten wird.

(Fábian Takáts)

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