Béla Czene (1911-1999) - eine Auswahl aus dem Nachlass
2011. Oktober 13. - Oktober 23.
Die Herbstausstellung des Jahres 2011 der Galerie Koller ist wahrlich ein Kuriosum. Sie bietet eine Auswahl an Zeichnungen und Malereien des vor mehr als einem Jahrzehnt verstorbenen Schülers Gyula Rudnays, des zum Künstler gereiften Béla Czenes. Die Besonderheit der Ausstellung besteht darin, dass nicht das gesamte des überaus reichen Lebenswerks mit den feinen Übergängen der künstlerischen Schaffensphasen gezeigt wird, sondern ein einziger thematischer Faden, der gemalte und gezeichnete Akt, sowie einige das Oeuvre umfassende Werke.
Der mit den Idealen und Traditionen der Antike und Renaissance aufgewachsene und später in der Umgebung der Römischen Schule geformte Béla Czene fand nach dem Zweiten Weltkrieg zu seiner ganz eigenen Zeichen- und Malmethode: sich immer weiter von der Römischen Schule entfernend, reflektiert er die Welt der alltäglichen Phänomene und findet in ihr ein reiches Themenfeld, welches er verewigt.
Die dreissig graphischen Werke (Kugelschreiber, Tinte, Bleistift) werden zum ersten Mal im Rahmen dieser Ausstellung in der Galerie Koller der Öffentlichkeit präsentiert und geben zusammen mit den Malereien vor allem einen Einblick in die Schaffensphase des Künstlers nach dem Zweiten Weltkrieg. Charakteristische Themen sind ein- und mehrfigürige Akte, Familienportraits, Strassen voller Reklametafeln, Szenen im Kaffeehaus und am Strand. Mal stärker, mal schwächer erkennt man den Einfluss der Römischen Schule (klare neoklassizistische Kompositionen, etwas kühle Darstellung der Figuren), bzw. zeigen einige Momente der Bilder noch die Neigung zur römisch-griechischen Welt (antike Skulpturentorsi, Vasen mit schwarzen Figuren). Obwohl auf den Kompositionen die Figuren in einen damals alltäglichen Kontext dargestellt werden, umwebt sie eine ganz eigene mediterrane Atmosphäre.
Ausgestellte Werke
Eindrücke von der Ausstellung
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